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Percht, auch Frau Berchta, ist das Gegenstück der Frau Holle im Alpenraum. Vor allem in den Rauhnächten führt sie den Zug von Totenseelen an, in erster Linie von jenen, die von ungetauft verstorbenen Kindern stammen. Sie ist als alte Muttergottheit aufzufassen, deren Namen von einem althochdeutschen Ausdruck für »strahlend, glänzend« hergeleitet wird. Ihr Charakter ist zwiespältig – bald gespenstisch-drohend, bald gute Gaben verheißend. Vielfach galt in den Rauhnächten ein »Hängeverbot«, d. h., das Aufhängen von weißen Wäschestücken vor dem Haus war verpönt, vermutlich deshalb, weil sich die nebelhaften Totenseelen dadurch verhöhnt fühlen konnten. Der alpine Brauch des Perchtenlaufes, eines traditionellen Maskentreibens, verewigt den Glauben an die Totenumzüge in der dunklen Zeit des Jahres." |
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