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Maria Maddalena de Pazzi (1566-1607), ital. Karmeliterin. Die 1669 heiliggesprochene M. M. nimmt einen wichtigen Platz in der Geschichte der kath. Mystik ein. Sie durfte sogar mit priesterlicher Genehmigung in Ekstase Exorzismen vornehmen. In der Ekstase war M. M. kataleptisch; ihr Gewicht stieg dabei an. Normalerweise infolge der vielen asketischen Übungen blaß und mager transfigurierte sie in der Ekstase zur gesund aussehenden blühenden Schönheit, die zudem über außerordentliche physische Kräfte verfügte: So sprang sie einmal 15 Ellen hoch auf ein nur ein Drittel Elle breites Gesimse und nahm, ohne zu straucheln, den Gekreuzigten vom Kruzifix. In Ekstase konnte sie auch bei Dunkelheit mechanische Tätigkeiten (Kochen, Handarbeit) verrichten. Den Inhalt eines Briefes erfuhr sie »im Geiste», und konnte ihn ihren Mitschwestern mitteilen, ehe der Brief eintraf. Pps. interessant erscheint auch, daß sie in einer Vision durch das Bild einer Taube erfuhr, daß eine künftige Novizin sich dem Wunsch ihres Vaters beugen wollte und bereit war, auf den Eintritt ins Kloster zu verzichten. Die Visionärin rief: »Halte sie, o Jesu, halte sie!« — und das Mädchen vermochte nicht, das Zimmer zu verlassen, um zu seinem Vater zu gehen. |
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