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Jürgensonffekt, das Phänomen unerklärlicher, auf Tonband gespeicherter Stimmen, auch Musik, Geräusche usw. (Tonbandstimmen-Phänomen); benannt nach dem schwed. Filmproduzenten Friedrich Jürgenson, der diese Erscheinung 1959 zum ersten Mal beobachtete. Eine Absicherung gegen Täuschung ist bei derartigen Manifestationen schwierig, denn mit wachsender Komplexität der Technik mehren sich auch die Täuschungs- und Fehlerquellen. Bender ließ bei seinen Aufnahmen mit Jürgenson die Sitzungsteilnehmer einen Radiergummi zwischen die Zähne klemmen, um so zu verhindern, daß unwillkürliche Worte oder Geräusche der Teilnehmer, die man während der Sitzung vielleicht überhört, auf das Band geraten. (Besser wäre vielleicht ein Kehlkopfmikrophon für jeden Teilnehmer oder eine Schallisolierung des Aufnahmemikrophons wie etwa Mulacz, 1974, ausführt.) Das Phänomen scheint direkt vom Band auszugehen und nicht via Mikrophon zu erfolgen: Beim Überspielen sollen nämlich manchmal neue Stimmen hinzukommen, mehrfaches Abspielen im Beisein der Vpn erhöhte gelegentlich die Lautstärke (d. h. die Stimme Jürgensonffekt wird beim Abhören fixiert oder verstärkt!), und die paranormal erhaltene Magnetspur soll auf unbenutzte Nachbarspuren streuen. Der J.. scheint kein reines PK-Phänomen zu sein: Einige der empfundenen Botschaften sollen präkognitiven Inhalt haben (L. Schmid 1974). Von einer Erklärung des Effekts ist man noch weit entfernt; schlagwortartige Hypothesen wie »akustische Gedankenbilder« knüpfen an Vorstellungen des 19. Jh.s Gedankenfotografie) an, ohne recht weiterzuhelfen, und Thesen wie die folgende sind z. Z. nicht beweisbar: »Sicher ist nun, daß beim Denken millionenfach chemisch-physikalische Abläufe eine Rolle spielen, davon solche bioelektrischer Art in den Neuronen (Nervenzellen), die sich offenbar in Vibrationen im ausgetretenen Plasma fortpflanzen und vermutlich durch Induktion im Leitungssystem des Gerätes den Effekt hervorrufen.« Raudive. |
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