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Dieser Orden hat wohl den größten Einfluß auf das gehabt, was man heute im allgemeinen unter westlicher Magie versteht. Er wurde um das Jahr 1888 in London gegründet, und folgende Legende gibt es dazu: Angeblich fanden einige Mitglieder der Societas Rosicruciana in Angelia (SRIA) (Rosenkreutzergesellschaft in England) ein geheimes, verschlüsseltes Dokument bei einem Buchhändler in London. Sie baten den Kabbalisten Mac Gregor Mathers, der ebenfalls ein Mitglied dieser Organisation war, dies zu entschlüsseln. Nachdem Mathers das gelungen war, stellten sie fest, daß das ein Dokument war, das von einem deutschen Rosenkreutzerorden (Rosenkreutzer) stammte und verschiedene okkulte Lehren enthielt. Zudem soll es die Adressen der -0. geheimen Oberen dieses Ordens enthalten haben. Die SRIA-Mitglieder setzten sich mit ihnen in Kontakt und erhielten von ihnen die Genehmigung, einen Orden zu gründen, die „Goldene Morgendämmerung" eben. So weit die Ordenslegende. Sicher ist auf jeden Fall, daß Mathers die Initiationsrituale schuf und einen großen Teil des Lehrmaterials. Die „Goldene Morgendämmerung" hatte zehn Grade und sowohl Aufbau wie Rituale haben eine große Ähnlichkeit mit der der Freimaurerei, wobei aber nachdrücklich Wert auf magische Ritualarbeit gelegt wurde. Die zunehmenden Attitüden von Mathers und seine Arroganz führten zusammen mit der Affäre um Aleister Crowley Anfang dieses Jahrhunderts zum Ende des Golden Dawn. Es bildeten sich mehrere Splittergruppen, von denen die bekannteste die Stella Matutina (der Morgenstern) ist. Auch heute gibt es noch mehrere Orden, die unter dem Namen Goldene Morgendämmerung tätig sind. Das wohl bekannteste Mitglied der Goldenen Morgendämmerung war der irische Dichter und Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats. In den Jahren 1937-1941 veröffentlichte Israel Regardie die gesamten Initiationsrituale und Lehrtexte der Goldenen Morgendämmerung. Bis zum heutigen Tage zehren noch unzählige magische Gruppen von diesem Werk. |
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