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Direkte Schrift, Automatismen.
Direkte Schrift, seltenes, aber altes Phänomen — denkt man z. B. an den Bericht im Buch Daniel (5, 5; »Menetekel«) oder an die Tafeln des Dekalogs. Ohne erkennbare oder erklärbare Beteiligung eines Mediums entstehen mittels vorbereitetem Material oder auch völlig spontan Schriftzüge auf irgendeiner Unterlage. In der Neuzeit trat das Phänomen bei dem Baron Güldenstubbe auf; angeblich sahen »viele Zeugen die Schriftzüge sich bilden ..., vor ihren Augen bei hellem Tages- oder Kerzenlicht« (187o: 93). Allerdings scheinen diese Versuche nicht hinreichend gegen einen möglichen Betrug abgesichert gewesen zu sein. — Bei den Sitzungen der Paladino (ein des Schreibens fast gänzlich unkundiges Medium) traten mehrfach Schriftmanifestationen auf. In einem Fall nahm sie den Finger eines Versuchsleiters (Schiaparelli) und fuhr mit ihm in schreibähnlichen Bewegungen über einem Blatt Papier durch die Luft: Auf dem Papier bildete sich Schrift. Häufig liest man auch von Schrift, die durch materialisierte Hände oder vollmaterialisierte Phantome (z. B. Katie —» King) produziert wurde. Crookes schreibt über eine Sitzung mit Kate —» Fox, daß eine »leuchtende Hand« von »oben« kam, ihm seine Feder aus der Hand nahm, schrieb, die Feder wegwarf und wieder nach oben in die Dunkelheit verschwand. — Oft wird behauptet, daß D. S. mit großer Geschwindigkeit entsteht. — Auch Xenographie, d. h. Text in einer Sprache, die kein Anwesender kennt, soll in D. S. aufgetreten sein. |
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