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Chöd, tibet.: »abschneiden«; ein Ritus im Lamaismus, mit dessen Hilfe man die falsche Vorstellung von einem Ich (Atman) beseitigen will, indem man alle bösen Geister herbeiruft und ihnen seinen Körper opfert. Der Ch.-Ritus wird in meditativer Versunkenheit geübt. Man stellt sich den Körper fett und häßlich vor und als den Haken, an dem wir all unsere Begierden aufhängen. Dann folgt die Visualisierung einer Weisheitsgöttin, die dem Körper den Kopf abschlägt und die Stücke des Körpers in die Schädelschale wirft, die wie ein Kochtopf aufs Feuer gesetzt wird. Das unvorstellbare Licht, das von diesem Opfer ausstrahlt, lockt die verschiedendsten Wesen und Geister an. Ch. wird meistens auf Begräbnisstätten ausgeführt und gilt als eine gefährliche magische Praktik, die zu Geistesstörungen führen kann. |
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