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Ariosophie, griech.: »Weisheit der Arier« (von skrt.: »die Edlen«); eine weltanschauliche Lehre mit starken rassistischen und antisemitischen Tendenzen, die um die Jahrhundertwende von Guido von List, Lanz von Liebenfels und Gorsleben begründet wurde. Nur die »Arier«, zu denen zwar alle indogermanischen Völker gehören, aber deren reinster Kern die germanischen Völker, besonders die Nordgermanen, sind, seien zu wahrer Esoterik, Weisheit und Magie fähig. Hieraus leitet sich auch der Herrschaftsanspruch der »Arier« über die anderen Völker ab. Grundlage dieses »nordischen Weges der Einweihung« sind die -» Runen, die -9 Edda und der Atlantismythos. Mit dem Ende des christlichen Fische-Zeitalters geht auch die Herrschaft des Jupiters zu Ende. Die Herrschaft der Venus, die ebenso wie der weibliche Mond einen negativen Einfluß auf die Menschen ausübt, wird gebrochen und das Liebesprinzip überwunden. Im Wassermannzeitalter regiert Saturn, den die Ariosophen als den großen Erzieher der Menschen betrachten. Die ariogermanische Rasse, deren Reinhaltung zur obersten Pflicht gemacht wird, besitzt Gottähnlichkeit. Die A. war die weltanschauliche Grundlage der Guido-vonList-Gesellschaft (gegründet 1905 in Wien), des Ordo Novi Templi (ONT), der von Lanz von Liebenfels 1907 ins Leben gerufen wurde, und der EddaGesellschaft (Leiter Johann Gorleben). Die esot. Elemente der A. wurden immer mehr zugunsten einer Rassenideologie aufgegeben. Führende Ariosophen waren auch Mitglieder von antisemitischen Organisationen wie der Thulegesellschaft. Die A. wird als einer der geistigen Vorläufer der späteren NS-Ideologie angesehen. |
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