|
|
Im Ersten Weltkrieg machte die Geschichte einer Erscheinung die Runde in allen beteiligten Staaten. Am 13. August 1914, als englische Soldaten bei Mons den Rückzug der Franzosen decken sollten, habe ein englischer Soldat ein lateinisches Gebet gesprochen und darauf sei eine Schar Engel erschienen, die die Deutschen mit silbernen Pfeilen in die Flucht schlugen. Der Schriftsteller Arthur Machen hatte die Geschichte, wie er später zugab, als vaterländische Legende erfunden. Doch Machen und seine Leser kamen ins Grübeln, als von der Front immer öfter Berichte von Engeln auftauchten, die Schlachten entschieden und einzelnen Soldaten das Leben retteten. Und zwar bei allen beteiligten Armeen.
Obwohl Machen immer wieder betonte, er habe die Geschichte erfunden, glaubte im niemand. Viele Offiziere und Mannschaftsdienstgrade schworen, dass sie die Engel gesehen hätten. Ein Offizier gab zu Protokoll, er habe den sicheren Tod erwartet, als er und seine Männer von Deutschen eingekesselt waren. Dann hätten sich die Engel materialisiert und die Pferde der deutschen Reiter hätten fluchtartig das Weite gesucht. Ein Brigadegeneral und zwei seiner Offiziere berichteten dem Feldgeistlichen dieselbe Geschichte. Ein Oberstleutnant sagte, er sei beim Rückzug seines Kavalleriebataillons zwanzig Minuten lang von Phantomreitern auf den Feldern zu beiden Seiten begleitet worden.
Nach dem Krieg berichteten auch französische und deutsche Soldaten von überirdischen Verbündeten. Auch sie schworen, dass ihnen Engel geholfen hätten.
Alle beteiligten Armeen waren nach den Kämpfen völlig erschöpft. Darum meinen Mediziner, sie hätten Halluzinationen gehabt. Doch das bestreiten die Soldaten energisch. |
|