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Zwei Jahre nach Washingtons Abschiedsadresse veröffentlichte Professor John Robison sein berühmtes Buch »Proofs of a Conspiracy« (Beweis für eine Verschwörung), in dem er die Welt vor der Illuminaten-Invasion der Maurerlogen warnte. 1796 entschied sich John Adams, ein Wegbereiter der neuentstehenden Maurerlogen in Neu-England, im Kampf um die Präsidentschaft gegen
Thomas Jefferson anzutreten. Eines seiner Hauptargumente gegen Jefferson war, daß dieser als Botschafter in Frankreich in den Jahren 1785 bis 1789 offene Sympathien für das von den IIluminaten begünstigte Terrorregime gezeigt hatte und Maurerlogen für subversive Zwecke benutzte.
John Adams Sohn John Quincy Adams schrieb drei Briefe an Colonel William L. Stone, in denen er die Anschuldigungen im Detail formulierte. Er implizierte, daß die Informationen seinem Vater die Präsidentschaft gewinnen helfen würden. Von der Existenz dieser Briefe wurde die Öffentlichkeit zum erstenmal durch Commander William Guy Carr s Buch »Pawns in the game« (Schachfiguren) in Kenntnis gesetzt. Bis vor kurzem waren sie in der Ritterburg Square Library in Philadelphia aufbewahrt. Mysteriöserweise sind sie heute dort nicht mehr aufzufinden.
1826 hielt es William Morgan für seine Pflicht, seine freimaurerische Mitbrüder und die amerikanische Öffentlichkeit über die Illuminaten und ihre geheimen Pläne zu informieren. Morgan, »der alle Freimaurer-Grade durchlaufen und eine sehr hohe Position innerhalb des Ordens eingenommen hatte«, begann mit einer Niederschrift eines Buches über das Thema. Mit einem Drucker in Batavia hatte er sich über die Herausgabe bereits geeinigt.
»Das Buch war fertiggeschrieben, als er unter die (falsche) Anklage des Diebstahls gestellt und verhaftet wurde. Sein Haus wurde durchsucht, seine Manuskripte beschlagnahmt und vernichtet.« Wenige Tage später wurde er »auf Intervention eines Verschwörers« aus dem Gefängnis entlassen und auf dem Heimweg gekidnappt. Bei einem Treffen nach weiteren Tagen wurde Morgan zum Tode verurteilt.
Fünf Männer wurden ausgewählt, das Urteil zu vollstrecken. Nach dem Bericht eines Augenzeugen handelte es sich »ausschließlich um Männer mit korrektem Benehmen und gutem Charakter; alle waren zweifellos von einem enthusiastischen, aber höchst irregeleiteten Pflichtgefühl beseelt«. Sie luden Morgan in einen Kahn, und als sie auf dem Ontario-See hinaus-gerudert waren, »schlangen sie ein Seil um ihn, an dessen Ende sie schwere Gewichte befestigten, und warfen ihn über Bord. Morgans Leichnam wurde Jahre später aufgefunden. Keiner der Mörder wurde je vor Gericht gestellt«.
Der durch William Morgans Ermordung einsetzende öffentliche Skandal bedeutete einen schweren Rückschlag für die Maurerbewegung in den USA. Fast vierzig Prozent der Mitglieder im Norden wurden abtrünnig. Interessanterweise ist dieses hochwichtige historische Ereignis aus den »Geschichtsbüchern« getilgt worden. Wir werden sehen, daß solche Tilgungen nicht zufällig sind. |
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