Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Signaturenlehre

 
       
  Signaturenlehre, lat.: »Sinnzeichen«; Grundlage der S. ist die Vorstellung, daß das All und die Erde einen einheitlichen Aufbau haben (Mikrokosmos-Makrokosmos-Lehre). Schon in der antiken Philosophie wurde die Meinung vertreten, daß es eine Sympathie (Gleiches zieht sich an) und eine Antipathie (Ungleiches stößt sich ab) geben müsse. Diese Zusammenhänge kann man in der Natur aufgrund der Ähnlichkeiten der äußeren Merkmale (Signaturen) erkennen. Von Anfang an werden die Signaturen als ein Mittel angesehen, die geheimen Heilkräfte einer Pflanze, eines Minerals etc. zu erkennen. Wenngleich die S. erst im 16. und 17 Jh., besonders in der Medizin, eine besondere Ausbildung erhalten hat, so war der Grundgedanke schon den ind. Ärzten bekannt. So benutzte man die Knollen der Orchideen (abgel. von griech.: orchis = »Hoden«) nur wegen ihrer Ähnlichkeit mit menschlichen Hoden als Liebesmittel, obgleich sie kein Aphrodisiakum enthalten. Formuliert wurde die S. von Paracelsus und dem neapolitanischen Arzt und Alchemisten Della Porta (1538-1615), der in seinem Buch Phytognomonica ein umfassendes System von verborgenen Signaturen zwischen den Pflanzen, Tieren und Gestirnen aufdeckte. Letztlich geht auch die Homöopathie auf die S. zurück.

Signaturenlehre, durch ein Kennzeichen, eine Signatur, zeigt sich in der Natur eine geheime Verwandtschaft zwischen verschiedenen Dingen. Diese Verwandtschaft macht sich die S., etwa bei Paracelsus und bei Porta, in der Therapie zunutze: sirnilia similibus curantur (Gleiches kann durch Gleiches geheilt werden) — die herzförmigen Blätter der Melisse zeigen z. B. an, daß diese Pflanze bei Herzkrankheiten nützt.
Signaturenlehre, aus der Vorstellung entstandene Lehre, daß die Pflanzen von Gott für den Menschen geschaffen worden seien und daher in Form und Aussehen ihre Funktion oder ihren Charakter widerspiegeln. Die mittelalterliche Kräutermedizin verwandte beispielsweise gelbe Blumen oder Wurzeln zur Behandlung von Gelbsucht und herzförmige Blätter bei Herzkrankheiten.
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Sigillenmagie
 
Signifikanz
 
     

 

Weitere Begriffe : Psychographie | Gesetz | Cohoba
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.