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Michèle »Der Hai« Sindona begann seine Karriere als Mafia-Anwalt, wurde in die P2-Verschwörung eingeweiht und arbeitete bald mit Roberto Calvi und Erzbischof Paul »The Gorilla« Marcinkus in großangelegten Drogengeld-Waschaktionen zusammen. Sindona zog in die Vereinigten Staaten und gründete seine eigene Franklin National Bank in New York. Er war Gast bei Richard Nixons zweiter Amtseinsetzungsfeier und erwarb sich durch seine schlauen Investitionen des Vatikangelds, zum Beispiel im World Trade Center und bei Procter und Gamble, den Ruf eines finanziellen Zauberers. Dann brach plötzlich alles zusammen. Franklin National mußte Konkurs anmelden; Sindona wurde in 65 Fällen von Aktienbetrug für schuldig befunden und nach einem langen Rechtsstreit nach Italien ausgeliefert. Dort eingetroffen, wurde er wegen Mordes an einem Bankprüfer in Rom verurteilt. Sindona starb in seiner Zelle, während er auf seinen Prozeß wartete; die Anklage gegen ihn, Calvi und andere P2Mitglieder lautete auf Verschwörung zur Herbeiführung eines faschistischen Staatsstreiches in Italien. Sein Tod bleibt, wie der von Calvi und anderen P2-Verschwörern, weitgehend ungeklärt: Niemand konnte beweisen, ob es sich um Mord oder Selbstmord gehandelt hat. |
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