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Mahayana, skrt. »Großes Fahrzeug«; eine der drei Hauptrichtungen des Buddhismus, die sich im 1. nachchristl. Jh. entwickelt hat. Ziel ist nicht mehr der Arhat, der sich selbst erlöst, sondern die Erlösung aller Wesen. Man versucht ein Buddha zu werden, der anderen Menschen die Erleuchtung bringt. Das religiöse Ideal des M. ist der Bodhisattva, der zehn Stufen (Bhumi) durchlaufen muß, ehe er in der 10. Stufe (dharmamegha = »Wolke der Religion«) im Besitz unendlicher Erkenntnis und damit gleich einem Buddha ist. Wenngleich in der Lehre des M. zwischen einem Buddha und einem Bodhisattva ein großer Unterschied besteht, so ist dieser Unterschied in der Praxis verwischt. Von den Bodhisattvas genießt Avalokitesvara und unter den zahllosen Buddhas Amitabha höchstes Ansehen. Kennzeichnend für den M. ist die Dreikörperlehre (Trikaya) und die Lehre von der alleinigen Realität des Denkens (Vijnanavada oder Yogachara), welche alle Objekte für unwirklich hält. Eine zweite Richtung, die Lehre vom Leeren (Shunyavada oder Madhyamikavida = »Mittlerer Weg«) geht noch weiter, indem sie behauptet, alle Begr. enthalten Denkunmöglichkeiten, was zur Aufstellung des Unbestimmbaren als einziger Realität führt. |
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