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Görres, Joseph V |
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Görres, Joseph V. (1776-1848), dt. Publizist, Historiker und Philosoph. Für die Pps. von außerordentlichem Wert ist seine 5bändige Christliche Mystik (1836 ff.). An den rund 3000 Druckseiten arbeitete der Autor etwa ein Jahrzehnt; in einem Brief sagt er von seinem Werk: »Es ist eine schlagende, alles vor sich niederwerfende unwiderstehliche Masse von Tatsachen, und ich will den sehen, der die Stirn hat, dabei noch von Pfaffentrug zu reden.« Es handelt sich um eine phänomenologische Darstellung der mystischen Erfahrung, die aus zahlreichen Quellen zusammengetragen ist. Bei der systematischen Aufbereitung der Texte spricht vor allem der Christ G. und zeigt die prinzipiellen Möglichkeiten des menschlichen Lebenswegs: Aufstieg zu Gott durch hohe Mystik oder der Abstieg ins Dämonische durch niedere pervertierte Mystik. Man hat G. mangelnde Quellenkritik und die zu starke Berücksichtigung »okkulter« Erscheinungen vorgeworfen. Für letzteres weiß ihm die Pps. Dank, obwohl G. keineswegs immer das Übersinnliche im Auge hatte: Nach einem Besuch bei der Ekstatikerin Maria Mörl erklärte er, »er könne darin nichts Übernatürliches sehen, es scheine all das nach der Vitalität des Leibes möglich«. —G. veröffentlichte außerdem Aufsätze über Novalis und Swedenborg; mit Brentano verfaßte er eine antiaufklärerische Spottschrift, und zusammen besuchten beide eine Stigmatisierte in Lothringen. — Werke - Bibl. |
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