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Colonel House und die illuministische Philosophie

 
       
  Bevor er zum Präsidenten gewählt wurde, unterhielt Roosevelt wenigstens acht Jahre lang eine enge Beziehung zu Colonel E. Mandell House, Bernard Baruch und Rabbi Stephen Wise. Obwohl House von der internationalen politischen Bühne mit dem Abgang Wilsons verschwand, blieb er doch weiterhin eine bedeutsame Machtfigur in der Demokratischen Partei. Sein Einfluß auf Roosevelt und dessen politische Tätigkeit in den 20er Jahren scheint über einen Zwischenmann erfolgt zu sein: Louis Howe, der auch Roosevelts rechte Hand war. Howe traf sich oft mit Colonel House, vor allem in den Jahren kurz vor der Wahl Roosevelts. Es besteht wohl wenig Zweifel, daß House der geniale Kopf gewesen ist, der Roosevelt durch die von Haien verseuchten Gewässer der Machtpolitik und in das Weiße Haus geführt hat.
Wie der House-Biograph Arthur D. Howden Smith erklärt, hat der Colonel »Roosevelt als einen geborenen Präsidentschaftskandidaten ausgesucht, und zwar lange vor jedem anderen verantwortlichen Politiker«. Er suchte sich Roosevelt als Assistant Secretary der Marine 1913 aus, schliff ihn in den folgenden Jahren zurecht, daß er der nächste Präsident der Demokraten werden konnte. Es steht fest, daß die beiden Männer stundenlang über nationale und internationale Angelegenheiten diskutierten. Zweifellos war es in diesen langen Privatsitzungen dem »geheimnisvollen« Colonel House möglich, auf subtile und vielleicht von Roosevelt unbemerkte Weise seine illuministische Philosophie dem Verstand jenes Mannes einzuimpfen oder »einzugeben«, den er als ausgezeichnetes Präsidentschaftsmaterial erkannt hatte. Die einzigartige Fähigkeit des Colonel, seine Ideen dem Denken seiner engen Bekannten »einzugeben«, wird von einer Person belegt, die mit ihm für die Wahl Woodrow Wilsons zum Präsidenten gearbeitet hat:
»Colonel House pflegte in ein Büro zu kommen und leise einige Worte zu flüstern, und nachdem er wieder gegangen war, wurde man plötzlich von einer guten Idee gepackt. Schlug man diese Idee seinen Freunden oder Vorgesetzten vor, wurde man dazu beglückwünscht; es funktionierte erstklassig, besser als in den geheimsten Träumen. Vielleicht vergaß man sie aber auch. Doch irgendwann, todsicher, wenn man sie voller Stolz überdacht hatte, kam man zu der plötzlichen Erkenntnis, daß ei- nem diese Idee von Colonel House im Verlauf eines Gesprächs eingegeben worden war.« (Arthur D. Howdon Smith »The Real Colonel House«). Fast zwei Jahrzehnte später bemerkte derselbe Autor über »Philip Dru - Administrator«, jenem von Colonel House 1912 anonymerweise geschriebenen Buch: »Es ist unmöglich, die von Dru vorgeschlagene Gesetzgebung mit der von Roosevelt zu vergleichen, ohne von der Ähnlichkeit betroffen zu sein. «
Aus bisher noch ungeklärten Gründen wurde House nicht auch das »alter ego« von Roosevelt, als dieser Präsident geworden war. Vielleicht, so meint Douglas Reed, ist »eine sinnvolle Vermutung« darin zu suchen, daß House, im verklärten Alter von 75, »sich von seinen früheren Ideen distanziert hatte« und »den jungen Philip Dru von 1912 bedauerte, der die amerikanische Verfassung für altmodisch und grotesk< hielt, die Macht mit Gewalt ergriffen und dann mittels Notverordnungen regiert hatte. Für Roosevelt hatte er einen neuen Satz eher nüchterner und verantwortungsvollerer Ideen parat und dann mußte er aus der zweiten Reihe >mit Vorahnung zuschauen<, wie sich unverantwortliche Macht in den Händen von Mr. Roosevelt konzentrierte. In den 30er Jahren war House entsetzt über die absolut ungezügelte Macht, die seinzweiter>Rockland<erhalten hatte. Mr. House erkannte, daß >ungewisse Leute es nicht wünschen, daß der Präsident auf mich hörte<. «
 
 

 

 

 
 
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