|
|
Anziehungskraft des Bezüglichen, von dem dt. Schriftsteller Wilhelm von Scholz (1874 bis 1969) eingeführter Begriff zur Kennzeichnung des sinnvollen »Zufalls«. Scholz veröffentlichte am 15. 4. 1923 in der Frankfurter Zeitung einen entsprechenden Aufsatz; aus Leserzuschriften und eigenen Beobachtungen erwuchs die von ihm vorgelegte Sammlung solcher Zufälle, die dem »Assoziationsgesetz des Geschehens« folgen: Eine Frau fotografierte 1914 im Schwarzwald ihren 4jährigen Sohn; den Film mit 6 Aufnahmen gab sie in Straßburg einer Bekannten, damit diese ihn in ein Labor zum Entwickeln bringe. Infolge des Kriegsausbruchs traf man diese Bekannte, eine Russin, nicht mehr und erhielt deshalb nicht den Zettel mit der Kontrollnummer des Labors; ohne Nummer sah sich die Firma jedoch außerstande, den Film zu finden —sehr zum Kummer der Mutter. 19,6 kaufte sie im Frankfurter Raum einen Film und machte Aufnahmen ihrer inzwischen geborenen Tochter. Beim Entwickeln zeigen sich Doppelbelichtungen: Der neu gekaufte Film ist der in Straßburg verlorengegangene. Um solche Ereignisse nicht als bloßen Zufall abzutun, wurden verschiedene Thesen formuliert: Doyle in Through ehe Magie Door (»Durch die magische Pforte«) z. B. glaubt an das Eingreifen jenseitiger Geister; andere Autoren vermuten die Beteiligung einer Psi-Fähigkeit (und verweisen z. T. auf die der Psychometrie angeblich zugrunde liegenden feinstofflichen Spuren); der letzte umfassende Erklärungsversuch ist im Pauli-Jungschen Synchronizitäts-Prinzip zu sehen. |
|