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PEARL HARBOUR

 
       
  Alles, was die Japaner planten, war in den Vereinigten Staaten bekannt. Army Board, 1944 Für Amerikaner ist das vielleicht die schwierigste Verschwörung in diesem Buch: die Vorgeschichte zu dem japanischen Überfall auf Pearl Harbour im Dezember 1941, bei dem ein Großteil der amerikanischen Pazifikflotte versenkt wurde. Die Professoren Charles Beard und Harry Elmer Barnes zum Beispiel gehörten einmal (zwischen 1920 und 1940) zu den angesehensten Historikern in den USA; als sie aber die offizielle Regierungsversion zu Pearl Harbour ablehnten, denunzierte man sie als Irre, Deppen, Spinner usw. und entfernte sie aus dem offiziellen Lehrbetrieb. Von diesen einst berühmten Professoren haben die meisten jungen Leser wahrscheinlich nie etwas gehört. Der Verschwörungsfall, den wir hier darstellen, bei dem wir uns aber nicht so recht trauen, ihn als wahr zu bezeichnen, spielt sich etwa so ab: Pearl Harbour, der amerikanische Marinestützpunkt auf Hawaii im Pazifik, war besonders verwundbar. Im Rahmen einer gemeinsamen Armeeund Marineübung »überfiel« Admiral Yarnell 1932 Pearl Harbour mit 152 Flugzeugen. Die Verteidiger wurden vollkommen überrascht. 1938 führte Admiral Ernest J. King mit ähnlichem Erfolg einen Flugzeugträgerangriff durch. Als Präsident Roosevelt befahl, die Flotte von der Westküste nach Pearl Harbour zu verlegen, protestierte Admiral James O. Richarden nachdrücklich und wiederholt. Er weigerte sich schließlich, den Befehl zu befolgen, und wurde von Admiral Husband E. Kimmel abgelöst, der ebenfalls protestierte, den Befehl aber ausführte. Als Roosevelt im März 1941 das LendLease-Programm zugunsten Großbritanniens begann in einem Krieg, in dem die USA angeblich neutral waren, lieferte sie Waffen an einen Kriegsteilnehmer -, verletzte er internationales Recht und lud die andere Seite buchstäblich zur Vergeltung ein. Am 22. Juli 1941 wurde Admiral Richmond K. Turner bei Roosevelt vorstellig, um ihm zu sagen, dass eine Einstellung amerikanischer Öllieferungen an Japan einen Angriff auf die Philippinen herausfordern würde und »uns sofort in einen Pazifikkrieg verwickeln würde«. Am 25. Juli ließ Roosevelt die Öllieferungen einstellen, und von diesem Zeitpunkt an wurden Geheimdiensterkenntnisse über japanische Aktivitäten nicht mehr an die Armeeund Marineführung in Hawaii weitergegeben, so dass Admiral Kimmel keine Vorwarnung für die kommenden Ereignisse haben konnte. Armeeund Marine-Nachrichtendienste hatten folgende japanische Codes geknackt: Purple den höchsten diplomatischen Code J-19 ein nicht ganz so hochrangiger diplomatischer Code, PA-K2 noch ein diplomatischer Code JN-25 der japanische Marinecode. Ein Marinebericht von 1946 enthielt den Hinweis, dass 188 vom US-Geheimdienst entschlüsselte Nachrichten in den erwähnten Codes eindeutig auf einen bevorstehenden Angriff auf Pearl Harbour hinwiesen. Dazu kam, dass holländische, britische und russische Nachrichtendienste Warnungen über japanische Kriegspläne an die US-Regierung übermittelten. Am 25. November 1941 schrieb Kriegsminister Henry Stimson über eine Unterhaltung mit Präsident Roosevelt in sein Tagebuch: »Die Frage war, wie man sie in eine Position manövrieren könnte, in der sie den ersten Schuß abgeben würden, ohne dass uns zuviel passiert ... es war wünschenswert, sicherzustellen, dass die Japaner dies wären (die den ersten Schuß abgeben), so dass niemand auch nur den geringsten Zweifel haben könnte, wer der Aggressor war.«


Ein Marineuntersuchungsausschuß ermittelte gegen Admiral Kimmel wegen Nachlässigkeit im Fall Pearl Harbour. Er wurde freigesprochen, als bekannt wurde, dass man ihm alle Informationen aus entschlüsselten japanischen Nachrichten vorenthalten hatte. Ein Armeebericht vom Oktober 1944 kam zu dem Schluß, dass man mit Hilfe der entschlüsselten Nachrichten die Absichten der Japaner hätte kennen können, »einschließlich des genauen Zeitpunktes und Datums des Angriffs«.
 
 

 

 

 
 
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