|
|
Aius Locutius, auch Aius Loquens [von lat. aio; bejahen, und loquor; sprechen], röm. Gottheit, offenbarte sich einmal (390 v. Chr.) als Direkte Stimme und warnte die Römer vor den herannahenden Galliern. Die Warnung blieb unbeachtet, zur Versöhnung der dadurch beleidigten Gottheit wurde ihr am Ort der Offenbarung ein Altar errichtet. Der Bonner Religionsgeschichtler Hermann Usener (1834-1905) nannte Gottheiten wie den A. L. oder den Rediculus (von lat. redeo; zurückkommen; ein Gott, der bei seinem einmaligen Auftritt Hannibal zum Rückzug zwang und deshalb ein Heiligtum erhielt) Augenblicksgötter. Darin darf ein früher Versuch gesehen werden, Paranormales, das die bekannte Ordnung durchbricht, zu erfassen, indem man es in ein Pantheon aufnahm. |
|