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Dynamismus, griech.: dynamis = »Kraft«; Bez. für eine weltweit verbreitete Vorstellung von einer unpersönlichen, mystischen Kraft, die in Gegenständen, Tieren und Menschen (besonders Häuptlingen und Medizinmännern) vorhanden sei. Bei den Irokesen heißt sie Orenda, bei den Sioux Wakonda, bei den Melanesiern und Polynesiern Mana und bei den Indonesiern
Dynamismus, die Auffassung, Sein und Werden ließe sich auf Kräfte in der Natur und im menschlichen Willen zurückführen; selbst Materie ist die Erscheinungsform bestimmter Kräfte. Diese Kräfte sind unpersönlich gedacht, doch finden sich auch Übergänge zu Seelenvorstellungen. Die ältere Religionswiss. sah den D. als frühreligiöse Erscheinung; heute gilt als wiss. gesichert, daß der D. immer neben anderen Religionsformen auftritt und nicht zu den ältesten faßbaren zählt. In der Philos., vor allem im dt. Idealismus und im Vitalismus Bergsons kennzeichnet D. die antimechanische Position. |
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