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Ahasver, der »Ewige Jude« (in manchen Sagen auch der »Ewige Schuster« genannt), wurde durch ein 1602 erschienenes Volksbuch bekannt. Er soll ein Schuhmacher in Jerusalem gewesen sein, der dem zur Kreuzigung gehenden Jesus roh eine Ruhebank verwehrte und zur Strafe für seine Hartherzigkeit zum ewigen Umherwandern bis zum Jüngsten Tag verdammt wurde. In Tirol schlugen Holzfäller in die Strünke gefällter Bäume fünf Kreuze mit der Axt ein, damit der ruhelose Wanderer dort für kurze Zeit ausruhen könne — ein Brauch, der auch als Schaffung eines Ruheplatzes für die von der Wilden Jagd verfolgten »Holzweiblein« (eine Art von Wald- Elben) erklärt wurde. Ahasver verkörpert die Ruhelosigkeit des jüdischen Volkes im christlichen Mitteleuropa. »Ahasveros« heißt im biblischen Buch Esther auch der Perserkönig Xerxes I. (486-465 v. Chr.). |
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