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Rites de sortie [frz.; Ausgangsriten], völkerps. Begriff, eine Art »Desinfektionsritus«, dem die Vorstellung zugrunde liegt, infolge bestimmter Ereignisse (bei Männern z. B. der Kampf, bei Frauen die Niederkunft) seien Individuen Träger einer besonderen Macht geworden, die nach dem Ereignis nicht mehr benötigt wird und gefährlich werden könnte. Die R. d. s. enttabuieren den Träger und gliedern ihn wieder in den Sozialverband ein. — Eine andere Gruppe von Riten, die Rites d’ entree — können den R. d. s. vorausgehen, insofern sie bestimmte Menschen zum Bewältigen bestimmter Ereignisse (Kampf, Niederkunft, Jagd) ausrüsten, d. h. mit Macht versehen. |
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